Grundlagen, Informationen

Geliermittel, Kuzu und Marantamehl



Für 1 Text

  • Kuru
  • Marantamehl
  • Pfeilwurzelmehl
  • Nach Einem Buch Von

  • Verena Krieger Kompiliert: Rene Gagnaux
  • Kuzu

    In Japan wird Kuzu seit dem 13. Jahrhundert als Heilmittel und zum Kochen verwendet. Die bis ueber mannsgrossen Wurzeln der wilden Kuzupflanze werden in den Bergen Japans alljaehrlich im Winter ausgegraben und zu Tal getragen. Durch Zerhacken und Vermahlen der Wurzeln und wiederholtes Auswaschen mit kaltem Wasser wird der lehmige, schneeweisse Puder gewonnen. In der fernoestlichen Medizin gibt es viele Rezepturen fuer Kuzu. Als einziges bekanntes Bindemittel ist Kuzu basenueberschuessig und enthaelt viele Vitamine und Mineralstoffe. Es wirkt sich guenstig auf die Verdauungsorgane aus. Im 19.Jahrhundert wurde das wuchsfreudige Kuzu in den USA eingefuehrt und als Wunderpflanze der Zukunft gepriesen. Inzwischen ist es zu einem laestigen Unkraut geworden. Dabei koennte seine Nutzung wirtschaftlich durchaus interessant sein, denn Kuzupulver ist nicht nur das gesundheitlich wertvollste, sondern auch das von Kennern und Feinschmeckerinnen begehrteste Bindemittel. Kuzu ist in Reformhaeusern und Biolaeden erhaeltlich und leider im Vergleich zu anderen Speisestaerken relativ teuer.

    Marantamehl (Pfeilwurzelmehl)

    Die Marantastaude stammt aus Mittelamerika, wird heute aber auch in anderen tropischen Laendern angebaut. Wie das Kuzupulver wird auch das Marantamehl in einem einfachen mechanischen Verfahren aus den Wurzeln gewonnen. Im Gegensatz zum Kuzu enthaelt Marantamehl aber keine nennenswerten Heil- und Wirkstoffe. Es ist jedoch sehr leicht verdaulich und magenschonend. Sowohl Marantamehl als auch Kuzu eignen sich fuer die Kinder- und Altersdiaet und bei Zoeliakie (Unvertraeglichkeit von Klebereiweiss, ausgeloest durch Getreide wie Weizen, Roggen, Hafer, Gerste). Marantamehl ist vollkommen geschmacksneutral und hinterlaesst anders als andere Staerkeprodukte keine Mehligkeit in den Speisen.

    Binden mit Marantamehl und Kuzu

    Marantamehl (Pfeilwurzelmehl) und Kuzu werden wie Speisestaerke verwendet. Im Umgang ist folgendes zu beachten:

    * 1 Essloeffel Marantamehl oder Kuzu bindet 200 ml (2 dl) Fluessigkeit. Auch hier lohnt sich genaues Abmessen: 1 Essloeffel misst 15 ml oder l0 Gramm Marantamehl. Die Kuzubrocken kann man mit einem Wallholz zu Mehl walzen, kleine Mengen mit einem Loeffel zerdruecken oder mit der Diaetwaage waegen.

    * Marantamehl oder Kuzu immer zuerst in kalter Fluessigkeit gut aufloesen und unter Ruehren zum Kochen bringen. Wenn nicht fleissig geruehrt wird, sinkt es ab und klumpt.

    * Beim Siedepunkt dicken Kuzu oder Marantamehl ein, und die Masse bekommt ein glasiges Aussehen. Den Topf sofort vom Feuer nehmen, besonders wenn das Kochgut Eier enthaelt. Cremen in eine kalte Schuessel umgiessen, Gemuesesaucen moeglichst bald servieren.

    * Eine Masse, die Marantamehl oder Kuzu enthaelt, immer mit einem sauberen Loeffel probieren. Spuren von Speichel oder anderen Unreinheiten bewirken, dass sie sich wieder verfluessigt. Auch die Enzyme im Honig haben dieselbe Wirkung. Wenn Sie also in einer Creme Honig verwenden, muessen Sie diesen am Anfang der Kochzeit beigeben und zusammen mit dem Marantamehl oder Kuzu aufkochen.

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