Kuchen, Gebaeck, Pralinen

Ostertaube, Colomba pasquale aus der Lombardei



Für 1

  • 500 g Weizenmehl
  • 40 g Hefe
  • 150 g Butter
  • 3 Eier
  • 120 g Zucker
  • 1 Spur Salz
  • 60 g Rosinen
  • 60 g Zitronat
  • 60 g Orangeat
  • Fett; fuers Blech
  • Mandeln; zum Dekorieren
  • Hagelzucker; zum Dekorieren
  • Eigelb; zum Bepilzseln


  • Um die Entstehung dieses traditionellen Osterkuchens ranken sich zahlreiche Legenden, von denen eine bereits auf die Langobardenzeit zurueckgeht.

    Der gefuerchtete Alboin hatte die Stadt Pavia nach einer langen und auszehrenden Belagerung endlich zum Aufgeben gezwungen. Als Rache fuer den hartnaeckigen Widerstand sollte die Stadt dem Erdboden gleichgemacht und ihre Bewohner einzeln aufgespiesst werden.

    Die Pavesen suchten ihr Heil in der Kirche, und tatsaechlich, wie durch ein Wunder, stuerzte Alboin vom Pferd, das sich wie wild gebaerdete. Da wurde er so wuetend, dass er seinen furchtbaren Befehl bekraeftigte und darueber hinaus die zwoelf schoensten Maedchen der Stadt auf sein Schloss bringen liess. Das schoenste Maedchen der Stadt machte sich daraufhin auf und fuetterte Alboins Pferd mit einem Kuchen in Form einer Taube. Das Pferd baeumte sich einmal auf, schuettelte sich und wurde ganz zahm. Dann trug es den beschaemten Alboin in die Stadt, der allen Einwohnern das Leben und die Freiheit schenkte. Pavia machte er zur Hauptstadt des Langobardenreichs.

    Seither steht der taubenfoermige Kuchen fuer Frieden und wird deshalb an Ostern gegessen.

    Die Haelfte des Mehls in eine Schuessel haeufen und in der Mitte eine Vertiefung bilden, in die die zerbroeckelte Hefe und ein wenig lauwarmes Wasser gegeben wird. Die Zutaten vorsichtig vermengen und dann an einem geschuetzten Ort eine Stunde gehen lassen.

    Wenn der Teig sein Volumen verdoppelt hat, das restliche Mehl einkneten, ebenso die zerlassene Butter und die Eier, die zuvor in einer Schuessel verquirlt worden sind. Nun kommen noch Zucker und Salz dazu. Den Teig kraeftig mit den Haenden durchkneten, bis er sich trocken von der Schuesselwand loest. Dann mit einem Tuch abdecken und wieder an einem geschuetzten Ort gehen lassen.

    Nach einer knappen Stunde die Rosinen sowie das fein gewuerfelte Zitronat und Orangeat einarbeiten. Den Teig nun auf ein gefettetes Backblech setzen und ihn mit etwas bildhauerischem Geschick zu einer Taube formen. Zwei Rosinen werden an die Stelle der Augen gesetzt.

    Ofen auf 200 oC vorheizen.

    Die Mandeln kurz mit heissem Wasser ueberbruehen, haeuten und in glatten Haelften teilen. Mit diesen Mandelhaelften wird der Taube auf den Fluegeln ein "Federkleid" gemacht. Nun die Colomba mit Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

    In den heissen Backofen schieben und in 45 Minuten backen, bis sie goldbraun ist. (nach zehn Minuten die Temperatur auf 180 oC reduzieren)

    Nach dem gleichen Rezept wird auch der beruehmte Panetonne, der Mailaender Weihnachtskuchen, zubereitet. Allerdings benoetigt man zum Backen eine spezielle Form, damit er seine typische Form erhaelt.

    * Quelle: Nach:Giuseppina Bassanini Da Pina, Borghetto in: Mammas Kueche, Emilia Romagna und Lombardei Isbn 3-426-26808-6, 1994 Erfasst von Rene Gagnaux

    Stichworte: Backen, Kuchen, Ostern, Italien, P1

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