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Chilis - Infos & Hintergrund



Für 1

  • Chilies - Die kleinen Schwestern des Paprikas Haushalts-Journal 4/95


  • Sie treiben jedem die Traenen in die Augen:

    Cascabel, Jalapeno, Guindilla und Morron.

    So nennen die Mexikaner sie liebevoll. Die eine ist wohlgerundet und eher klein, die andere etwas gedrungen in der Figur, jene von gemuetlich wirkender Weichheit, die naechste laenglich, leicht gebogen. Die Rede ist von Chilis, den kleinen heissen Schwestern des Paprikas.

    "Hier wachsen Buesche wie Rosenstraeucher, welche voll pfefferscharfer kleine Fruechte sind. Die Indios essen sie wie Aepfel", berichtete Christoph Columbus. Die sonst todesmutigen spanischen Conquistadoren hatten nach einer ersten Kostprobe keine Lust mehr, sich den Mund zu verbrennen. Sie beschraenkten sich lieber aufs Bewundern. Bald schmueckten Adelige in Europa ihre Palaeste mit der seltsamen Pflanze. Im 17. Jahrhundert berichtete der Botaniker John Parkinson, dass in Spanien und Itlaien kleine Pfefferstraeucher in Toepfen auf den Fenstersimsem der Haeuser wuechsen. In heutigen Blumengeschaeften gehoert die Pflanze als Zierpfeffer (Capsicum) zum Standardsortiment. Die moderne Botanik kennt rund 200 verschiedene Chilis (oder Peperoni, wie sie auch genannt werden).

    Die frostempfindlichen Capsicum-Straeucher werden etwa meterhoch. 'Capsicum frutenscens', bekannt als Chili, bringt spitzgeformte Fruechte hervor. Die Pflanze moechte es im Prinzip tagsueber tropisch warm und nachts eher kuehl. Hauptanbaulaender sind heute Mexiko, Indien, Nigeria (von wo die besten Qualitaeten kommen) und Indonesien.

    Reife Chili-Fruechte koennen rot, orange, gelb und blaeulich violett sein. Aus getrockneten Chilis entsteht durch Mahlen der scharfe Cayenne-Pfeffer.

    Chilis gibt es als ganze Fruechte, getrocknet oder frisch, zerstossen, grob auseinandergebrochen oder unterschiedlich fein gemahlen zu kaufen. Sie sind Grundlage fuer vielerlei Produkte. Am bekanntesten sind die mexikanische Tabasco-Sauce und das indonesische Sambal Oelek. Chilioel wird aus getrockneten Chilis und Pflanzenoel gemixt, und die pikante gluehend-scharfe Ingwer-Chili-Sauce ist eine Spezialitaet aus Malaysia. Mexikaner komponieren aus Chilipulver, Kraeutern und anderen Ingredienzien eine mild-feurige Steakwuerze.

    Gourmets wissen: Chilis haben an sich kaum Aroma, dafuer aber eine grosse Spannweite der Schaerfe - von mild bis teuflisch brennend scharf. Der Schaerfegrad haengt einerseits mit der Sorte zusammen, kleine Chilis haben es buchstaeblich 'in sich', groessere sind 'grossmuetiger'. Zum anderen enthalten die Fruechte unterschiedliche Mengen des Scharfmachers Capsaicin. Dieser Stoff findet sich im Fruchtfleisch, aber noch mehr in den Samen und Zwischenhaeuten. Capsaicin enthaelt viel Vitamin P, das sich guenstig auf den Kreislauf auswirkt. Ausserdem sollen Chilis die Fettzellen im Koerper beeinflussen, also schlank machen.

    In den Tropen sind Chilis und Cayenne-Pfeffer Kuechenalltag. Bohnen und Maisgerichte in Mexiko, Reis in Indien und Indonesien - kaum etwas kommt ohne Chili auf den Tisch.

    Laengst haben auch deutsche Hausfrauen (und Hausmaenner) die Wuerzpower

    * Gepostet von Joachim Meng (Jun. 1995)

    Stichworte: Chilies, Info, Basisinfo, P1

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